54. Schüleraustausch Bad Bederkesa – Bodmin

England 2006
Die Beerster Schülergruppe mit ihren begleitenden Lehrern Oliver Schulz und Andreas Schulz in Land’s End, dem westlichsten Punkt Englands.
Mittwoch, 20.09.2006

Heute haben wir uns kurz vor 9.00 Uhr vor der Schule getroffen und sind anschließend mit unseren jeweiligen Gastgebern mit in den Unterricht gegangen. In England haben die Schüler Unterrichtsstunden, die 60 Minuten dauern. Nach den ersten zwei Unterrichtsstunden trafen wir uns alle wieder vor dem Schulgebäude, um das in der Nähe von Bodmin gelegene Lanhydrock House anzuschauen.

Lanhydrock ist im wesentlichen ein spätviktorianisches Haus mit unendlich vielen Räumlichkeiten. Gleichzeitig ist es auch eines der faszinierendsten Häuser aus dem späten 19. Jahrhundert in England – voll von zeitgenössischer Atmosphäre und der Aufmachung eines viktorianischen Landhauses. Obwohl das Pförtnerhaus und der Nordflügel (mit einer großartigen 32 m langen Gallerie mit Gipsdecke) aus dem 17. Jahrhundert erhalten sind, wurde das restliche Haus nach einem katastrophalen Feuer 1881 mit den neuesten Einrichtungen wieder aufgebaut, einschließlich Zentralheizung. Die Zimmer haben zum Teil unglaubliche Möbel und Wandteppiche. Die Größe des Hauses wird einem schon dadurch deutlich, dass es allein für die Dienstboten getrennte Treppenaufgänge für Männer und Frauen gab. Dadurch sollte ein zu enger Kontakt zwischen weiblichen und männlichen Angestellten des Hauses verhindert werden.
Darüber hinaus hat das Haus einen wundervollen Garten, der regelmäßig gepflegt wird und bis in den Herbst Anziehungspunkt für viele Besucher ist.

Christina Backes
Donnerstag, 21.09.2006

Am 21.09.2006 trafen wir uns wie die Tage zuvor bei der Schule. Dann fuhren wir los zum Surfen nach Polzeath. Obwohl in den Gastfamilien teilweise schon erzählt wurde, dass es sehr windig werden sollte und die Wellen somit sehr hoch sein würden, waren alle voller freudiger Erwartung. Als wir dann um circa 10 Uhr ankamen, mussten wir uns erst einmal in die zum Teil etwas löcherigen Neoprenanzüge quetschen, was teilweise nicht so einfach war. Doch dann schafften es alle, und wir mussten unsere Surfbretter tragend, zunächst eine Strecke von circa 500 Metern zurücklegen. Nach einigen Aufwärmübungen zeigten uns die Surflehrer an Land ein paar Trockenübungen: wie wir z.B. auf das Surfbrett hinaufkommen, darauf liegen sollen und auch knien und (mit Glück) sogar stehen sollten. Als jeder die  Übungen konnte, ließen sie uns aufs Wasser los. Die Strömung war sehr stark, das Wasser war auch etwas salziger als das Wasser aus der von uns gewohnten Nordsee.  Die Übungen, die wir an Land gemacht haben, waren im Wasser nicht mehr so leicht, der Untergrund bewegte sich ja schließlich. Doch einige wenige (Janna Schultz, Florian Schröder und Yannic Schuster) schafften es sogar, kurz stehen zu bleiben. Das Surfen brachte sehr viel Spaß, obwohl es einem fast vorkam, als hätte man das halbe Meer geschluckt. Doch um 13 Uhr mussten wir uns wieder aus den Anzügen herauskämpfen, was fast noch schwerer war als hineinzukommen. Als dann alle fertig waren, fuhren wir weiter nach Tintagle zum King Arthurs‘ Castle.

Hier war das Erste, was wir tun mussten, Laufen. Ungefähr 180 Treppenstufen hinauf. Oben angekommen, bot sich uns stürmischer Wind und ein großartiger Ausblick über die Steilküste und das Meer. Der Legende nach wurde König Artus hier gezeugt und geboren. Die Burg ist heute leider nur noch eine Ruine, aber trotzdem noch schön anzusehen. Jetzt hatten wir endlich mal wieder Zeit, uns ein wenig auszuruhen, bevor wir gegen halb vier wieder nach unten mussten. Der Rückweg war, dank Schwerkraft, nicht mehr so anstrengend. Die steile Bergstraße konnte man für 50 Pence mit einem Jeep hinauffahren. Einige nutzten diesen Service. Andere liefen jedoch lieber. Im Ort Tintagle konnten wir noch ein wenig einkaufen gehen. Dann traten wir die Rückfahrt an. Den Abend konnten wir mit unseren Gastfamilien verbringen oder uns treffen.

Kathrin Wittschieben-Kück & Lena Tilker & Rebecca Otten & Janna Schultz